Krieg in Europa – Menschen leiden, Kapitalmärkte zittern

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat das friedensverwöhnte Europa in seinen Grundfesten erschüttert. Raketenangriffe, verzweifelte Menschen, die sich auf die Flucht aus ihrem Heimatland begeben und dies nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt – diese Situation wurde nicht für möglich gehalten. Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass hier wohl der Wunsch der Vater des Gedankens war. Welche Maßnahmen der Westen nun ergreifen wird und ob diese ausreichen werden, das Expansionsbestreben eines Wladimir Putin in die Grenzen zu weisen, bleibt fraglich.

Unser aller Gedanken ist nun bei den Menschen in der Ukraine, die um Leib und Leben fürchten müssen. Die westliche Solidarität sollte auch alle unterstützen, die sich in Russland tapfer gegen das kriegstreibende Regime wehren und auf die Straße gehen.

Gleichwohl die menschlichen Tragödien absolut im Vordergrund stehen, müssen zukunftsgerichtete Strategien auch die Auswirkungen auf die Finanz- und Kapitalmärkte im Auge behalten.

Aufgrund der engen Verzahnung der wirtschaftlichen Aktivitäten werden laut Experten die bereits pandemiegeplagten Lieferketten noch größere Engpässe aufweisen. Der bereits heute hohe Inflationsdruck erfährt durch Engpässe an den Energiemärkten und damit einhergehende höhere Preise eine Verstärkung.

Diesen negativen Voraussetzungen für die Kapitalmärkte stehen weiterhin solide und mit vollen Büchern ausgestattete Unternehmen als positive Faktoren entgegen. In den USA herrscht quasi Vollbeschäftigung und die Konsummaschine brummt. Auch ein Ende der expansiven Geldpolitik der Notenbanken – wie zuletzt prognostiziert – könnte laut Experten erst einmal auf Eis gelegt sein.

Grundsätzlich reagieren Kapitalmärkte auf Unsicherheiten mit Kursverlusten. Wie die Entwicklung weitergehen und ob die Verluste in einem erheblichen Maß ausgebaut werden, hängt vor allem von der Dauer der Auseinandersetzung ab. Die Umschichtung von Vermögen in schwankungsärmere Anlagen kann in den heutigen Zeiten durchaus angezeigt sein, da eine Lösung des Konfliktes noch in weiter Ferne erscheint.

Ein Blick in den Rückspiegel – auch wenn das keine Garantie für die Zukunft sein kann – zeigt uns aber auch, dass nach hefigen Rückgängen im Markt, starke und längere Markterholungen eingesetzt haben – siehe hierzu folgende Grafik “Bullen- und Bärenmärkte im Zeitverlauf“ von 1900 bis 2020. Jüngst zeigte sich diese Tendenz auch in den heftigen Kursanstiegen nach dem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie.

Quelle: Vanguard, globale Finanzdaten und Bloomberg

Es wird uns aber auch noch mal mehr vor Augen geführt, wie wichtig das weitere Voranbringen der eingeleiteten Energiewende, bis hin zu rein aus nachhaltigen Energieträgern erzeugten Energie, ist. Strom aus Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft gewonnen, ermöglicht uns über Power to X Technologie, grünen Wasserstoff, Biogas, Biosprit oder grüne Grundstoffe für den Kunststoffersatz zu produzieren. Unserer Umwelt zu Liebe, aber auch um unabhängig zu werden von Gas- und Öl-Importen.

Kursverluste an den Aktienmärkten, höhere Verbraucherpreise und möglicherweise die nicht vollständige Verfügbarkeit von Waren rücken jedoch in den Hintergrund vor dem Leid, das den Menschen in der Ukraine derzeit widerfährt. Auch die einfachen Menschen in Russland werden unter den angekündigten Sanktionen leiden und verdienen unser Mitgefühl.

Uns bleibt nur die Solidarität im Herzen mit allen Menschen zu bewahren, die von den jüngsten Ereignissen betroffen sind!

Gerne sind wir für Sie da, kommen Sie gerne mit alle Ihren Fragen auf uns zu.

Ihr Seeliger & Co. Team